Mères / Mütter (nov.17)

Ce poème de Raymond Prunier a été traduit par Helmut Schulze et illustré par E. Detton. 

Mères

Divinités prosaïques encloses dans la nuit des cuisines
Tabliers bleus ou blancs – puis à trente ans noirs
Nous avons langé les petits tendresse
Leur offrant inépuisables l’élémentaire
Angoisses apaisées au puits d’amour et source intarissable du lait de vie
Il en fallut des pas des peines des nuits
C’est fou ce que c’était prenant cette tendresse à pleins bras
Notre corps entier s’est crevé à la tâche de les faire croître
Rituels fêtes danses sérieux et surtout respect nous leur avons tout appris
Tout – respect et encore respect – ce n’était jamais assez
Eduqués à la dure
Ils ont été tirés vers le haut
Ainsi nous sommes nous fané à contrarier leurs désirs il les fallait obéissants
Puis un matin une aube d’été sans pourquoi
Nous les avons vus partir – souvenir très net du mouchoir ruisselant
On les barde de ferraille sur la tête aux bras
Ils creusent – les avions nous seulement conçus pour ça –
Tombes et tranchées
Tranchées et tombes
Les lettres étaient boueuses
Pleines d’amour pour nous lointaines et de haine envers les germains à deux pas
Fusées de détresse dans la nuit de l’Ailette
Qui éclairaient leurs bouilles épouvantées
Et dans la pluie des obus s’engloutit le respect imprimé à leurs fronts
Aujourd’hui assises dans le square pacifié les mères murmurent doucement les prénoms
Caressent les minois balancent tranquillement les petits corps qui s’envolent
C’est un chant qui se souvient de ce qui aurait pu être
La guerre n’est plus de saison
Les hommes se cherchent un nouveau rôle sur les rives de cet automne
Mais il est tard et les mères de novembre là-bas n’attendent plus de merci.

Mütter

Prosaische Gottheiten, eingeschlossen in die Nacht der Küchen
Blaue oder weiße Schürzen – ab dreißig dann schwarze
Wir haben die Kleinen gewickelt und nicht gespart
Mit Zärtlichkeiten, unaufhörlich, das einzig Wahre
Am Brunnen der Liebe besänftigte Ängste, nie versiegende Quelle, Milch des Lebens
Es brauchte Schritte, es brauchte Mühen und Nächte
Wer weiß schon, was es bedeutet, mit vollen Armen diese Zärtlichkeit zu leben
Unter der Last, sie wachsen zu lassen, brach unser Körper zusammen
Rituale, ernste Tänze und vor allem Respekt – haben wir ihnen alles beigebracht
Alles – Respekt und nochmals Respekt – es war nie genug
Auf die harte Art erzogen
Sie wurden großgezogen
Und welkten dahin beim Vereiteln ihrer Wünsche, denen sie Gehorsam schuldeten
Dann eines Morgens im Sommer, wenn es dämmert, ohne ein Warum
Wir sahen sie gehen – deutlich noch die Erinnerung an das triefende Taschentuch
Man versieht sie mit Schrott auf dem Kopf, an den Armen
Sie graben – nur dafür haben wir sie empfangen –
Gräber und Gräben
Gräben und Gräber
Ihre schmutzverschmierten Briefe
Voller Liebe für uns in der Ferne und voller Hass für die Vettern dicht dabei
Notfackeln in der Nacht der Ailette
Die ihre erschreckten Gesichter bescheinen
Und im Hagel der Granaten geht alle Ehrfurcht flöten, die ihnen auf der Stirne geschrieben
Heut’ am friedlichen Platz sitzen sie, die Mütter, murmeln leis’ noch die Vornamen
Streicheln Frätzchen, schaukeln gemach ihre kleinen Körper, die sich davonmachen
Ein Lied, das sich erinnert, was hätte sein können
Der Krieg hat nunmehr weder Hoch- noch Nachsaison
Und die Menschen auf der Suche nach etwas Neuem für sich an diesen Herbstufern
Es ist spät, und die Novembermütter da unten haben aufgehört, auf ein “merci” zu warten.
Mères – E. Detton

2 réflexions sur « Mères / Mütter (nov.17) »

  1. Ici en attendant la mise en place en parallèle; voici la traduction en allemand par Helmut Schulze ( une merveille de réussite) de mères: Mütter

    Prosaische Gottheiten, eingeschlossen in die Nacht der Küchen
    Blaue oder weiße Schürzen – ab dreißig dann schwarze
    Wir haben die Kleinen gewickelt und nicht gespart
    Mit Zärtlichkeiten, unaufhörlich, das einzig Wahre
    Am Brunnen der Liebe besänftigte Ängste, nie versiegende Quelle, Milch des Lebens
    Es brauchte Schritte, es brauchte Mühen und Nächte
    Wer weiß schon, was es bedeutet, mit vollen Armen diese Zärtlichkeit zu leben
    Unter der Last, sie wachsen zu lassen, brach unser Körper zusammen
    Rituale, ernste Tänze und vor allem Respekt – haben wir ihnen alles beigebracht
    Alles – Respekt und nochmals Respekt – es war nie genug
    Auf die harte Art erzogen
    Sie wurden großgezogen
    Und welkten dahin beim Vereiteln ihrer Wünsche, denen sie Gehorsam schuldeten
    Dann eines Morgens im Sommer, wenn es dämmert, ohne ein Warum
    Wir sahen sie gehen – deutlich noch die Erinnerung an das triefende Taschentuch
    Man versieht sie mit Schrott auf dem Kopf, an den Armen
    Sie graben – nur dafür haben wir sie empfangen –
    Gräber und Gräben
    Gräben und Gräber
    Ihre schmutzverschmierten Briefe
    Voller Liebe für uns in der Ferne und voller Hass für die Vettern dicht dabei
    Notfackeln in der Nacht der Ailette
    Die ihre erschreckten Gesichter bescheinen
    Und im Hagel der Granaten geht alle Ehrfurcht flöten, die ihnen auf der Stirne geschrieben
    Heut’ am friedlichen Platz sitzen sie, die Mütter, murmeln leis’ noch die Vornamen
    Streicheln Frätzchen, schaukeln gemach ihre kleinen Körper, die sich davonmachen
    Ein Lied, das sich erinnert, was hätte sein können
    Der Krieg hat nunmehr weder Hoch- noch Nachsaison
    Und die Menschen auf der Suche nach etwas Neuem für sich an diesen Herbstufern
    Es ist spät, und die Novembermütter da unten haben aufgehört, auf ein “merci” zu warten.

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